Veränderungen des Spektrums der Obduktionsdiagnosen zwischen den Jahren 1975, 1976 und 1998 bis 2002
- Problem:
Weltweit ist die Zahl der Obduktionen in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Als eine der Ursachen dafür wird eine verbesserte klinische Diagnostik angesehen. Wenn das der Fall wäre, müsste sich das Spektrum der Obduktionsdiagnosen verschoben haben - von gut diagnostizierbaren Erkrankungen hin zu mehr unklaren Fällen.
Methode:
Zur Beantwortung dieser Frage wurden die Obduktionsdiagnosen des Pathologischen Institutes der Ruhruniversität Bochum 1975-1976 und 1998-2002 verglichen.
Ergebnis:
Bei zahlreichen Krankheiten trat in den beiden Zeiträumen keine wesentliche relative Verschiebung in der Obduktionsfrequenz auf. Bei anderen Erkrankungen zeigten sich deutlichen Veränderungen.
Diskussion:
Die Vergleichsanalyse deutet darauf hin, dass die Verschiebungen im Spektrum der Obduktionsdiagnosen keine Folge der verbesserten klinischen Diagnostik sein kann und eher auf verbesserte Therapie und veränderte Einstellung der klinischen Ärzte zur Obduktion als Ursache schließen lässt.