Polymorphe Enzyme, Harnblasenkarzinom und Strukturwandel in der Montanregion im Großraum Dortmund
- Es konnte in einer Fall-Kontroll-Studie mit 196 Fällen mit histologisch gesichertem Harnblasenkarzinom und 235 Kontrollen ohne anamnestische Hinweise auf einen Tumor aus der gleichen Klinik in Dortmund-Hörde, die im Zeitraum Juli 2009 bis Dezember 2010 untersucht worden waren, gezeigt werden, dass der Anteil der Glutathion-S-Transferase M1 (GSTM1)-negativen Harnblasenkarzinompatienten sowohl bei den Fällen als auch bei den Kontrollen 52% betrug und somit im Bereich der mitteleuropäischen Normalbevölkerung liegt. In einer Studie in den frühen 1990er Jahren betrug der Anteil des GSTM1-negativen Genotyps bei Harnblasenkarzinom-Patienten in Dortmund 70 % und bei den Kontrollen 54 %. Die Normalisierung des ehemals stark erhöhten Anteils der GSTM1-negativen Harnblasenkarzinompatienten im Großraum Dortmund wird auf den Jahrzehnte währenden Niedergang der Montanindustrie und letztendlich deren Schließung in den 1990er Jahren und der damit verbundenen Verringerung der Exposition zurückgeführt.