Corpus callosum-Atrophie bei Multipler Sklerose im frühen Krankheitsstadium
- \(\underline {\bf Problem:}\) Hirnatrophische Veränderungen charakterisieren die Multiple Sklerose. Unter diesem Aspekt wurde in der vorliegenden Arbeit die Atrophie am Corpus callosum (CC) untersucht und hinsichtlich möglicher Einflussparameter betrachtet.
\(\underline {\bf Methode:}\) Die mittsagittale CC-Fläche in T\(_{2}\)-gewichtetenen Magnetresonanztomogrammen wurde von 82 MS-Patienten in einer Querschnittsuntersuchung und 37 MS-Patienten im sechsmonatigen Verlauf planimetrisch vermessen.
\(\underline {\bf Ergebnis:}\) MS-Patienten zeigten binnen eines sechsmonatigen Untersuchungszeitraumes eine signifikante mittlere CC-Flächenreduktion um
6,88% \(\pm\) 6,04, gegenüber 0,64% \(\pm\) 1,77 bei Kontrollpersonen.
\(\underline {\bf Diskussion:}\) Die verwendete Technik ist gut reproduzierbar und erlaubt auch retrospektive Analysen. Die numerischen Beträge der Veränderung übersteigen Befunde aus Ganzhirn-Messungen erheblich und können zur Einschätzung des Verlaufs und der Prognose der Erkrankung eingesetzt werden.