Analyse der klinischen Wertigkeit von \(H_{2}\)-Glucose- und \(H_{2}\)-Lactulose-Atemtests und Evaluation von Risikofaktoren einer bakteriellen Übersiedlung
- Diese Arbeit analysiert retrospektiv die klinische Wertigkeit von \(H_{2}\)-Glucose- und \(H_{2}\)-Lactulose-Atemtests für die Diagnostik von SIBO. Daneben erfolgt die Evaluation von Risikofaktoren einer bakteriellen Übersiedlung. Untersucht wurde ein Patientenkollektiv von 2129 Patienten. Die SIBO-Rate lag bei 11,6% (n=248). Als \(H_{2}\)-Non-Producer wurden 2,4% aller Patienten (n=52) klassifiziert. Der Glucoseatemtest weist, bei klinisch-funktionsdiagnostischer Referenz, eine höhere Sensitivität (83,9% vs. 57,2%, p<0.001) und Spezifität (99,3% vs. 87,2% p<0.001) als der Lactuloseatemtest auf. Es wurden multiple Risikofaktoren evaluiert und drei wesentliche Pathomechanismen identifiziert. 1. Reduktion der Magensäureproduktion, 2. Verminderte intestinale Clearance 3. Immunsuppression. Des Weiteren lassen sich Hypothyreosen und L-Thyroxineinnahme als signifikante Risikofaktoren identifizieren. Die Colitis ulcerosa stellt sich als negativ assoziiert und damit eher protektiv für SIBO heraus.