Biomonitoring-Studie zur Entwicklung der Plasmakonzentrationen perfluorierter Verbindungen in durch Trinkwasserkontamination belasteten Kollektiven und Kontrollgruppen
- Einwohner der Stadt Arnsberg wurden über einen längeren Zeitraum mit Trinkwasser versorgt, welches mit Perfluoroctansäure (PFOA) verunreinigt war. Im Jahr 2006 konnte eine erste Humanbiomonitoring-Studie beweisen, dass die PFOA-Konzentrationen im Blutplasma bei den Menschen in Arnsberg 4,5-8,3fach höher lagen als bei einer Vergleichsgruppe aus Nachbarstädten.
Im Rahmen einer Folgestudie wurden im Jahr 2008 die PFOA-Plasmakonzentrationen von 138 Studienteilnehmern erneut untersucht.
Zwei Jahre nach weitgehender Beendigung der Belastung durch kontaminiertes Trinkwasser lagen 2008 die PFOA-Plasmakonzentration von 75 % der Kinder, 73 % der Frauen und 96 % der Männer aus Arnsberg über dem Referenzwert von 10 \(\mu\)g/l. Der geometrische Mittelwert der PFOA-Plasmakonzentrationen sank in Arnsberg um 39 % (Kinder und Frauen) und 26 % (Männer) und ging in den Kontrollgebieten um 13-15 % zurück. Für die belastete Bevölkerung in Arnsberg wurde eine PFOA-Halbwertszeit von 3,26 Jahren berechnet.